Viel Lärm um Nichts ...

Nachlese

Die „Transsilvanischen Nächte“ im Meininger Theater sind vorüber. Wie zu erwarten war, haben sich auch diesmal einige Bürger über die Lautstärke beschwert. Soweit, so gut. Aber diesmal gab es einen richtigen „Skandal“: Gunter Stohbusch, seines Zeichens Stadtrat, und dazu noch von „PRO-Meiningen“ hat die Lautstärke von Musik und Feuerwerk ebenfalls kritisiert und an die, der Nachtruhe bedürfenden Berufstätigen, der Klein- und Kleinstkinder erinnert. Sowas aber auch! Offenbar muss man auf die keine Rücksicht nehmen, sie sind ja sowieso bald in der Minderheit. Ehrlich gesagt, auch ich empfand das Feuerwerk, vor allem das am Donnerstag, als ungewöhnlich laut, vor allem die dumpfen Böller.

Das „Sommerloch“ der Presse war ein Stückchen gestopft. Als Reaktion auf Strohbuschs Beschwerde fühlte sich nun eine Reihe Befürworter dieses Lautpegels berufen, in Form von „Leserbriefen“ ihren Frust gegen Gunter Strohbusch und seine Fraktion im Stadtrat abzuladen. Da müssen ganz Gescheite sofort darauf hinweisen, dass Gunter Strohbusch schon wegen seines Alters nicht den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben und deshalb auch dessen Lärmkulisse nicht kennen kann. Brav gekontert! Man kann Strohbuschs Aussage aber auch als Metapher oder als Vergleich sehen – genau so war sie nämlich gemeint. Wer kritisiert: „Hier geht´s ja zu wie im alten Rom!“ – von dem erwartet man ja auch nicht, dass er mehr als 2000 Jahre überlebt hat. Und wer mir vorwirft, bei mir sähe es aus „wie bei Hempels unterm Sofa“, von dem erwarte ich nicht unbedingt, dass er jemals bei diesen Hempels unterm Sofa lag. Aber die Kritik kam von Gunter Strohbusch, da muss man die Gelegenheit nutzen und ihm alles Negative unterstellen.

Schlimmer noch sind die Auslassungen des Leserbriefschreibers, der in diesem Zusammenhang die mehr als 25 jährige Arbeit von Gunter Strohbusch und allen Mitgliedern von PRO-Meiningen in den Schmutz zieht. Bedauerlich, von dem Verfasser hätte man, wenn er sich schon weigert, objektiv zu sein, wenigstens Altersweisheit und Altersmilde erwarten dürfen – schade.

Sogar die SPD-Fraktion im Meininger Stadtrat hat sich zu einer Stellungnahme hinreißen lassen. Schön, dass das „illustre Sommerfest rund ums Theater“ Gefallen gefunden hat. Neben den illustren Festen außerhalb des Theaters gibt es während der regulären Spielzeiten innerhalb des Theaters und den Kammerspielen eine Vielzahl Veranstaltungen, die man auch besuchen könnte.

Dem Meininger Theater sei zu wünschen, dass möglichst viele Besucher des „illustren Sommerfestes“ auch den Weg in die Vorstellungen, die der Spielplan anbietet, finden. Nicht nur THE ROCKY HORROR SHOW. Wer das nicht mag, weil er keine Zeit, keine Gelegenheit oder einfach keinen Bezug zum Theater hat – der Förderverein „Meininger Theaterfreunde e.V.“ ist sicher über jedes neue Mitglied und jede Spende froh.

R. Arnold

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