Mutmacher-Frühstück

"Ihr werdet gebraucht!"

Wenn die PRO Meininger sich bereits zum 23. Mal zum Neujahrsfrühstück treffen, dann kann man mit Recht von einer schönen Tradition sprechen. Und so konnte Gunther Strohbusch, Stadtratsmitglied und Vereinsvorsitzender, unter den gut 30 Gästen u.a. begrüßen:

- Reinhard Kupietz, langjähriger Bürgermeister der Stadt Meiningen
- Thomas Dietz (stellv. Bürgermeister) und Robert Mack, Vertreter der Freien Wähler aus Mellrichstadt
- die Fraktionskollegen Andreas Oertel, Lutz Gaspers und Dirk Bradschetl
- viele Pro Meiningen Mitglieder und intersierte Bürger/innen
- die Fraktionsvorsitzenden des Meininger Stadtrats Thomas Fickel (CDU) und Timo Krautwurst (SPD)

In seinem Resümee sprach Gunther Strohbusch von einem sehr ruhigen und unspektakulärem Jahr in Meiningen. Mit nur 66 Beschlüssen im Stadtrat hat Meiningen einen traurigen Tiefstand erreicht. Selbst im lokalen Jahresrückblich der Tageszeitung war außer der Eröffnung des neuen Schulgebäudes am Evangelischen Gymnasium kein Ereignis, das nicht noch aus der Zeit vor 2012 resultiert. Größter Aufmacher im medialen Rückblick war der tragische LKW-Unfall, auch das ein trauriger Tiefstand für Meiningen. Selbst der für 2015 angekündigte Start der Volkshaussanierung lässt immernoch auf sich warten.

Warten wollen aber die PRO Meininger auf keinen Fall. Auch 2016 haben sie den Vereinskalender übers ganze Jahr gefüllt. Noch in diesem Monat folgt die Mitgliederversammlung, im Februar die Klausurtagung wo die Freien Wähler sich für die nächsten Wahlen ausrichten wollen, im März steht die Frauentagsfeier an und im Mai trifft man sich zur Pfingstwanderung. Nach der Sommerpause laden die PRO Meininger zum Oktoberfest und im Dezember zur Weihnachtsfeier ein. Zwei mal pro Monat treffen sich die Fraktions- und Vereinsmitglieder zu ihren regelmäßigen Sitzungen, wobei die erste im Monat immer eine offene Fraktionssitzung sein wird, zu der auch interessierte Bürger/innen herzlich willkommen sind. "Mit vier Vertretern im Stadtrat können wir momentan zwar nicht viel bewegen und gestalten, werden aber weiter versuchen, unsere Themen in die Diskussionen einzubringen und zu Beschlüssen zu führen.", so ein optimistischer Vereinschef.

Höhepunkt des Neujahrsfrühstück war unbestritten der Beitrag von Ex-Bürgermeister Reinhardt Kupietz. Auf das "Ex" legte er sehr großen Wert, dagegen würde "Alt-Bürgermeister" weder seiner derzeitigen Verfassung noch dem Ende seines städtischem Engagement entsprechen. "Jemand der von der Mehrzahl der Meiningern zum Teufel gejagt wurde, sollte eigentlich die Klappe halten. Aber ich wurde überredet heute hier zu sprechen.", begann Kupietz und entschuldigte sich im selben Atemzug, dass er etwas außer Übung und nicht mehr ganz so redegewandt ist.

Mit dem Einstieg zu Art und Weise der Meinungsbildung sowie Tipps zu Informationsquellen abseits vom Mainstream streifte Kupietz in kurzweiliger Art die große Politik, europäische Themen, die Politshow rund um Wahlen und Koalitionsverhandlungen, das diffuse Medienbild von Politik und Politikern um zum Schluss mit Thüringer Themen und mit dem Industriegebiet Rohrer Berg bei einem lokalen Beispiel für scheinheilige und unehrliche Politik zu enden.

Auch wenn momentan das Gefühl ein anderes ist, die Bürger brauchen authentische Menschen, die sich für Politik engagieren und den Bürgern auch mal den Spiegel vorhalten. Es ist natürlich viel populärer eine teuere Kehrmaschine zu kaufen, als sich mit dem Grund des Drecks - also mit den Unvernünftigen - zu beschäftigen. Kupietz machte zum Schluss den PRO Meiningern als Vertreter der Freien Wähler Mut. "Ihr werdet gebraucht. Auch wenn ihr ab und zu mal eine vom Bürger drüber bekommt. Bleibt authentisch und bleibt am Ball. Mit der Zeit wird der Bürger auch wieder zwischen Blendern und Machern unterscheiden können."

"Der Bürger ist nicht blöd. Unehrlichkeit kommt immer haraus." brachte es Thomas Dietz der stellvertretende Bürgermeister von Mellrichstadt auf den Punkt. Transparenz, Aufbrechen von Verkrustungen und das fraktionsübergreifende Mitnehmen der Bürger bei Entscheidungen nannte er als Erfolgsfaktoren der Freien Wähler in Mellrichstadt. Dietz dankte für die Einladung und sprach die Gegeneinladung für die Meininger aus.

--> Hier gibt es den Bericht der Lokalzeitung zum Neujahrsfrühstück [258 KB]